Freitag, 4. April 2014

Christchurch

Liset und Ich standen seit über einer Stunde auf der Straße und die Stimmung war nicht gerade gut. Wir mussten an diesem Tag nach Christchurch, den unser Flug ging um 7:30 Uhr morgens am darauf folgenden Tag. Es waren gute 250km die zwischen uns und unserem Ziel lagen. Es wollte und wollte einfach keiner anhalten. Hatten wir bei unserem ersten Hitchhike von Queenstown nach Lake Tekapo noch enormes Glück gehabt, lief jetzt gar nichts zusammen. Zumindest hatten wir ja noch die Möglichkeit den viel zu überteuerten Bus zu nehmen. Wir suchten also nach der Abfahrtzeit bei den beiden Inselweit operierenden Busunternehmen Nackedbus und Intercity. Der Nackedbus fuhr an diesem Tag das kleine Dörfchen gar nicht an und der Intercity hatte keine freien Plätze mehr... SCHEIßE! Ein wenig Panik machte sich breit, was wenn wir nicht nach Christchurch kommen. Wir hatte keine Unterkunft in Lake Tekapo und alles war ausgebucht. Wir würden unseren Flug verpassen und hätten dazu noch das Hostel in Christchurch und in Sydney für unseren Ankunftstag umsonst gebucht. Keine 2 Minuten, nach dem sich dieses Horrorszenario in meinem Kopf manifestierte hielt ein chinesisches Pärchen an und nahm uns den kompletten Weg mit bis nach Christchuch. Sie setzen uns sogar direkt an unserem Hostel ab. Gut für uns, denn als wir gerade in den Bus Richtung Zentrum stiegen fing es an in Strömen zu regnen und hörte bis zum nächsten Morgen auch nicht mehr auf. Wir trafen Evelien wieder die einen Tag vorher eingetroffen war und bei einem bekannten aus Phnom Penh wohnte. Die Innenstadt von Christchurch leidet noch immer unter den Folgen des Erdbebens 2010. Die Geschäfte sind in Containern und die Straßen gleichen denen in Kambodscha. Zum einen gab es immer wieder kleinere Nachbeben, die einen direkten Wiederaufbau verhinderten, zum anderen sind bei einer Einwohnerzahl von knapp 4,4 Mio in ganz Neuseeland, einfach nicht genug Steuereinnahmen vorhanden um die Infrastruktur wieder her zu stellen. Mit Dane, den wir beim feiern in Queenstown kennengelernt hatten und seinem Freund Josh fuhren wir zum „boa“ (bring your own alcohol) Thai. Das Massam Curry war ausgezeichnet und der mitgebrachte Wein schmeckte auch. So ließ sich doch der letzte Abend in Neuseeland gut ausklingen. Am nächsten Morgen wurden wir um 4:45 Uhr vom Shuttle abgeholt. Es kam uns relativ früh vor, für einen Flug um 7:30 Uhr. Die Zeit benötigten wir jedoch, denn in Christchurch sind jeden Tag andere Straßen für Erneuerungen gesperrt und so ist es immer ein Ratespiel verbunden mit Glück welcher Weg denn zum Ziel führt. Nach unzähligen Versuchen des gut gelaunten Fahrers schafften wie es dann endlich zum Flughafen. Es war wiedereinmal eine kurze Nacht, bevor es rüber auf die große Insel ging.
Neuseeland hat mich echt beeindruckt. Unendliche Weiten, grandiose und einzigartige Landschaften zusammen mit freundlichen und total verrückten Menschen.

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