Nach Kampot zu fahren hat sich schon alleine für den Sonnenuntergang gelohnt. Nach vier Stunden Fahrt - diesmal wirklich vier Stunden - wurde ich an der Busankunfsstelle von Sana einer Französin aufgesammelt und zu ihrer kleinen Finka gefahren. Sie hatte dort zusammen mit ihrem Mann Rene drei Zimmer zu vermieten. Die beiden Althyppies waren nach unzähligen Urlauben vor zwei Jahren endgültig ausgewandert. In dem anderen vermieteten Zimmer haben Jule und Janna aus Deutschland gerade eingecheckt. Wir nahmen uns Fahrräder und erkundeten die angrenzende Halbinsel. Auf der Suche nach den Salzfeldern und Sandybeach trafen wir auf lachende Kinderaugen und strahlenden Menschen. Unzählige Male musste ich auf dem holprigen Untergrund eine Hand vom Lenker nehmen um das Winken der netten Bewohner dieser tollen Halbinsel zu erwiedern. Ein toller Tag an dem wir uns ein paar Mal verfuhren und Sandybeach nicht fanden. Dafür aber erfahren haben wie offen und freundlich die Einwohner Kambodschas sind. Janna schnitt sich beim Versuch über eine Steinküste doch noch ins Wasser zu gelangen die Fußsohle an einer Muschel auf. Sie wurde anschließend sofort von einem einheimischen Mädchen medizinisch versorgt. Die Kleine besorgte Desinfektionsmittel und Pflaster nachdem wir mit Feuchttüchern die Wunde gesäubert hatten. Die Kommunikation lief in Zeichensprache, was sehr witzig war aber gut funktionierte. Auf dem Weg zurück wurden wir dann zur Attraktion für alle Umliegenden, als wir von einem Opi eingeladen wurden bei ihm zu Hause rast zu machen und eine Cola zu trinken. Es strömten immer Mehr Kinder und Jugendliche herbei um uns zu betrachten, während wir versuchten uns mit Zeichensprache und rudimentären französisch Kenntnisse zu unterhalten. Am Abend bestaunte ich einen der schönsten Sonnenuntergänge meines Lebens. Einfach atemberaubend welches Farbenspiel sich da vor meinen Augen entwickelte.
Der nächste Tag war meinem nächsten Versuch auf einem Motorroller in den Bokornationalpark gewidmet. Eine landschaftlich wunderschöne Strecke führte mich auf einer perfekten Straße die Serpentinen hoch auf den Gipfel des Berges. Vorbei an Wasserfällen, alten Wohnhäusern, einem Buddha und einer alten Kirche ging es zum alten Casino auf dem Gipfel. Unglaublicher Ausblick! Auf einer einsamen Landstraße ging mir dann das Benzin aus, die Tankanzeige war offensichtlich nicht ganz in Ordnung. Ich rollte also ein Stück den Berg hinunter, stellte mein Bike ab und machte mich auf Schusters Laisten auf den Weg zu einem Shop. Nach gut einem Kilometer sammelte mich ein wiedermal sehr nettter Junger Kambodschaner mit seinem Motorbike auf um mich zu einem Shop und anschließend zurück zu fahren. Einfach nette Menschen hier! Ich machte auf dem Rückweg noch einmal halt um voll zu tanken, sicher ist sicher ;-)
Abends fuhr ich dann noch mit den Mädels über den Fluss um den Sonnenuntergang zu betrachten.
Nach einem extrem guten Thunfischbagel im Epicarts Cafe, einem Cafe in dem Taube beschäftigt werden und ein Teil der Erlöse einer Stiftung zu gute kommt, geht es nun in Richtung Koh Rong.
Montag, 23. Dezember 2013
Kampot
Phnom Penh
Die Bustour nach Phnom Penh begann damit, dass wir mit dem Boot übergesetzt sind aufs Festland und dort drei Kilometer mit Gepäck zur Busstation laufen mussten. Dort begann dann die übliche Abzocke. Uns wurde gesagt wir sollten die Einreiseunterlagen für Kambodscha ausfüllen, dann würde einer zur Grenze fahren und dort alles regeln. Die Einreise würde dadurch schneller von statten gehen. Das Visum kostet angeblich 30 $. Tatsächlich sind es weniger. Ich glaube 25 $, dadurch machen die pro Person nen ordentlichen Schnitt. Ich hatte dacon vorher schon gehört, mir wurde es aber erst bewusst nachdem ich schon bezahlt hatte. An der Busstation warteten wir dann die erste Stunde, bis wir los zur Grenze gefahren sind. Dort überquerten wir dann nach einem Temperaturscan zu Fuss die Zwei Kilometer zwischen den beiden Schranken. Um anschließend weitere 2 Stunden an einer Bruchbude am Straßenrand, die ein Restaurant darstellen sollte, bei gut 30 Grad Hitze zu verbringen. Als der VIP Bus dann ankam - ich muss nicht dazu sagen, dass es jeiner war - versuchten zwei Jungs diesen erstmal wieder auf Vordermann zu bringen. Keine Ahnung was das Problem war. Die Klimaanlage haben sie jedenfalls nicht repariert. Nach vier Stunden waren wir gut 15 Kilometer weit gekommen. Dann begann der Höllenritt. Weitere 11 Stunden in einem Bus, der seit 20 Jahren nicht mehr hätte fahren dürfen und wörtlich genommen auseinander viel. Die Straße... sorry Straße kann man das nicht nennen. Der Feldweg, bestand über ca. 120 Km nur aus Schlaglöchern. Die waren so heftig, das an Schlafen nicht zu denken war. Nach zwei Stunden vielen dem ständigen auf und ab zwei Sitze zun Opfer, die einfach aus der Verankerung herausbrachen und umfielen. Mich erschreckte das noch nichtmal. Ich machte mir auch keine Sorgen als es dunkel wurde und wir anhalten mussten um die Scheinwerfer zu reparieren. Irgendwie bin ich da abgestumpft. Mit vier Stunden Verspätung war ich dann nicht am Hostel sondern wurde acht Kilometer vorher aus dem Bus geworfen damit die Tuk Tuk Fahrer auch noch verdienen. Mehr als 2 $ zahlte ich nicht. Beim Mad Monkey um 23:30 Uhr angekommen - versprochen war 19 Uhr- checkte ich ein und machte mich mit Jos aus Holland, Diana aus Stuttgart und Adnan aus Syrien, die mir fünf Minuten vorher über den Weg gelaufen sind auf zur Banana Bar. Ich brauchte dringend ein Bier!!!
Danach ging es noch zur Lovebar und si um drei ins Bett. Geweckt wurde ich um 6:30 Uhr von einem schnarchenden Zimmergenossen. Ich bin also aufgestanden und habe mich auf den Weg zu den Sehenswürdigkeiten gemacht, welche mir am Abend zuvor empfohlen wurden. Das S-21 Gefängnismuseum, war fußläufig zu erreichen. Es diente als Gefängnis für die "Feinde" der roten Khmer. Die einen neuen Bauernstaat erschaffen wollten und jeden auslöschten der dem, ihrer Meinung nach, im Weg stand. Dem Genozid vielen 3 der damals 8 Millionen Einwohnern Kambodschas zum Opfer. Von dem Gefängnis wurden die Gefangenen zu den so genannten Chueng Ek Killing Fields transportiert um exekutiert zu werden. Darunter Babys, Frauen und kleine Kinder. Das dort errichtete Museum erreichte ich zusammen mit Andreas aus Kanada und Matthias aus den USA nach einer halbstündigen Fahrt in einem Tuk Tuk. Über Kopfhörer wurde mir bei einem Rundgang über das idyllische wirkenden Areal, mit angrenzendem See, die traurige Geschichte dieses schrecklichen Ortes vermittelt. Die Bezüge zu den Konzentrationslagern der Nazis waren für mich unvermeidbar. Es machte mich wütend und liess mich verzweifeln zu erfahren zu was Menschen fähig sind. Ein Baum war besonders geschmückt um den100 Babys im Massengrab davor zu gedenken. Die Babys und kleinen Kinder wurden an den Füßen gepackt und mit dem Kopf gegen diesen Baum geschlagen, um anschließend wie Müll in einem Erdloch entsorgt zu werden.
Unglaublich das soetwas immer wieder passiert! Meine Stimmung wurde durch das herüberschallende Kinderlachen einer angrenzenden Schule wieder aufgehellt. Egal was passiert das Glück, die Freude und das Gute siegen immer!
Ich ließ mich anschließend am Nationalmuseum absetzen und betrachtete die Reliquien der Geschichte Kambodschas. Den Royal Palace schaute ich mir nur von außen an und entschiede mich, den Eintritt zu sparen, der Palast in Bangkok hat mir gereicht. Der Weg zurück zum Hostel führte mich durch einen großen Park, vorbei am Vietnamesisch Kambodschanischen Freundschaftsmonument. Die Vietnamesen waren maßgeblich daran beteiligt die Herrschaft der roten Khmer zu beenden. Kurz vor dem Indipendent Monument geschah dann etwas skuriles worüber ich noch etwas länger Nachdenken musste....
Eine Frau, ich schätze Anfang vierzig sprach mich an. Sie hatte mich am Morgen im S-21 Museum gesehen, sagte Sie. Wir unterhielten uns sehr nett und es kam heraus, dass sie eine Tochter hat die in Deutachland studiert. Irgendwann lud sie mich dann zu sich nach Hause ein um ihrer Mutter zu beweisen, dass sie jemanden aus Deutschland kennengelernt hat. Irgendwie war ich skeptisch und lehnte ab... als sie mich dann noch mehrmals bat doch mitzukommen, verabschiedete ich mich freundlich und spazierte weiter. War ich zu vorsichtig, habe ich mich um eine einmalige Erfahrung gebracht? Ich war wohl mal wieder typisch deutsch, dachte ich mir als ich gut einen Kilometer weiter von einem Herrn im selben Alter wie die Frau angesprochen wurde, der mir fast die gleiche Geschichte erzählte... Sohn studiert in Deutschland, ich sollte mit zu ihm nach Hause zum Essen kommen usw... Ich beendete das Gespräch schneller als das Erste. Jetzt war mir klar, das ich ganz knapp einer brenzligen Situation entgangen bin. Das war eine Masche um Touristen auszurauben... und ich hatte zunächst ein schlechtes Gewissen.
Am Abend gab es sehr leckeres BBQ im Hostel. Ich hatte an diesem Tag alles gesehen, was ich sehen wollte und entschied mich daher am nächsten Tag den Bus um 7 Uhr in Richtung Kampot zu nehmen.
Mittwoch, 18. Dezember 2013
Vier Städte in vier Tagen
Von Viantienne ging es über Pakse direkt weiter zu 4000 Islands. Zuerst nach Don Khong, der größten Insel und am nächsten Tag nach Don Det.
In Viantienne eingetroffen ging es ins erst beste Guesthouse und schnell noch was essen, bevor der große Regen einsetzte der über die gesamte Nacht andauern sollte. Wir gaben daher kurzerhand unsere Bemühungen noch eine Bar zu finden auf und schauten noch eon wenig fern in unserem Zimmer. Am nächsten Morgen ging Elisas Flieger und ich ging Eugene noch was frühstücken bevor ich auch meinen besten Freund in Laos Richtung Bangkok verabschieden musste...
Ich traf mich anschließend mit Tara, die zufällig auch Viantienne in einem anderen Hostel untergekommen war. Ich hatte sie in Chiang Mai im Hostel kennengelernt und in Pai wieder getroffen. Wir nahmen den Nachtbus am Abend in Richtung Pakse. Nach mal wieder gut acht Stunden Fahrt erreichten wir den verregneten Ort. Ich wollte eigentlich einen Tag bleiben um den Wat Puh zu besichtigen. Dieser ist die Vorlage zum Ankor Wat in Kambodscha, doch ich erfuhr in der Zwischenzeit, dass dieser Tempel nur schwer zu erreichen ist. Die Anreise wäre erst mit dem Bus, dann mit dem Boot und dann auf eigene Faust mit dem Roller. Ich sah mir die vom Regen aufgeweichten Straßen an und ersparrte mir einen weiteren Sturz mit dem Roller. Nach einem kleinen Spaziergang durch die statt und ein paar Frühlingsrollen zur Stärkung ging es per Tuk Tuk zum acht Kilometer entfernten südlichen Busbahnhof. An diesem sollten navh Auskunft der Touristeninformation stündlich Busse zu den 4000 Islands abfahren. Wir kauften also zwei Tickets, um wenig später zu erfahren, dass wir auf den Bus 1,5 Stunden warten müssen und das es sich bei dem Bus um einen LKW mit Sitzfläche handelt. So verbrachten wir die nächsten drei Stunden zwischen Hühnern jede Menge Eiern, Reis und anderem Zeug sowie ein paar Einheimischen. Auf Don Khong angekommen ging es mit drei Kanadierinnen ins erste Guesthouse. Die Erkundung der Insel gestalltete sich schwierig, weil einfach nichts da war... ein sehr ruhiger Ort um einfavh mal zu relaxen und nichts zu tun außer am Abend Karten zu spielen und zu quatschen. Am nächsten Morgen setzten Tara und Ich per Boot auf die kleinere, aber belebtere Nachbarinsel Don Det über. Eines dieser Longtailbooze fuhr gut 1 1/2 Stunden über den Mekong. Der "Kapitän" wae dabei gleich mit drei Dingen auf einmal beschäftigt. Das Boot zu steuern, den Motor zu reparieren und Wasser zu schöpfen, da diese Nussschale wohl irgendwo ein Loch hatte. Nach einem Thunfischsandwich zum Frühstück und der erfolgreichen Suche nach einer Schlafgelegenheit ging es per Fahrrad zu einem Wasserfall auf die durch eine Brücke verbundene Insel Don Khon. (Ja richtig die Inseln heißen bis auf das g am Ense identisch) Die weißen Delphine, die auf der anderen Seite der Insel zu sehen sein sollen haben sich gut versteckt. Der Wasserfall war aber trotz der Vielzahl die ich achon gesehen hatte echt beeindruckend und das Highlight unserer rund fünf stündigen Radtour. Als Abschiedsessen gab es noch gebratenen Fisch aus dem Mekong. Morgen geht es in Richtung Phnom Penh nach Kambodscha. Wiedermal eine 9 Stunden Tour...
Vip bus
Letzter abend