In Queenstown angekommen löste sich
die Hardcore Family auf. Evelien, Liset und Ich bezogen ein Hostel
und Andy ein anderes. Ich will jetzt nicht weiter darauf eingehen,
aber es passte einfach nicht. Am Tag unserer Ankunft wurde der
Waitangi day gefeiert, sowas wie der Nationalfeiertag der Kiwis. Open
Air Musik, inklusive Hakka Aufführung im Park am See bei 35 Grad
kaltem Bier und Fergburger. Könnte schlechter starten in Queenstown.
Endlich mal Sommerwetter im bisher eher kühlen (20 Grad) Neuseeland.
Aber ich will mich nicht beschweren, schließlich waren die kühlen
Temperaturen, mal abgesehen vom Regen, ausgezeichnet zum Wandern. Für
meinen Aufenthalt in Queenstown hatte ich mir einiges vorgenommen.
Zunächst ging es am nächsten Tag an den Strand und Abends wurde in
Lisets 25 Geburtstag hinein gefeiert. Es wurde spät und feucht und
lustig. War mir nur Recht, ich musste ja nicht am nächsten Tag aus
einem Flugzeug springen wie Liset. Ich hatte nur nen paar Liegestütze
zu machen, wegen so ner kleiner Nominierung. Vielen Dank Norman!
Liset hatte ihren Sprung in Wanaka gebucht, da er dort günstiger
war. Sie war reichlich aufgeregt und ich begleitete Sie zum
Abholpunkt. Als der Shuttlefahrer fragte ob ich mitkommen will,
zögerte ich nicht lange. Konnte das arme Ding ja nicht alleine
lassen. Schließlich wusste ich ja aus eigener Erfahrung wie sich die
Vorsprungphase anfühlt ;-) Im Minivan platz genommen wartete unser
Fahrer mit allerlei Fachkenntnis rund um Queenstown auf. Er beschrieb
alle möglich Drehorte von Herr der Ringe und sonstige
Sehenswürdigkeiten. Die Fahrt sollte eigentlich eine Stunde dauern.
Daraus wurde nichts. Auf der einzigen Straße zwischen Queenstown und
Wanaka liefen wir nach gut einer halben Stunde auf einen babyblauen
Mietwagen mit Asiaten an Board auf. Ich hätte darauf geschworen,
dass die Fahrerin betrunken war. Sie fuhr Schlangenlinien, in der
Kurve in den Gegenverkehr und verließ zeitweise mit beiden Rädern
die Straße, nur um anschließend ruckartig gegen zu lenken. Unser
Fahrer war zunächst amüsiert und fürchtete dann doch um das Leib
und Leben aller anderen Straßenverkehrsteilnehmer. Er rief die
Polizei an und folgte dem Auto bis nach Wanaka während er am Telefon
wie ein Radiomoderator beschrieb was für gefährliche Manöver die
Asiatin ausführte. Drei bis viermal war es richtig knapp (gopro
Video folgt ;-)) Als der Mietwagen dann endlich in einer Parkbucht
abgestellt war und die Polizei hinter uns auftauchte hatte der Spuk
ein Ende. Der Polizist hätte sich zu gern mein Video angeschaut,
doch leider funktionierte der Verbindungsaufbau zu meinem Handy
nicht. Die ganze Verfolgungsjagd kostete uns gut eine Stunde, hat
aber Spaß gemacht. Der Skydive war dann relativ schnell vorüber.
Rauf, raus, runter... fertig. Zurück in Queenstown, diesmal zügiger,
machten wir uns fertig zum Essen gehen. In einem vom Hostel
empfohlenen Restaurant gab es dem Anlass entsprechend Steak und
Rotwein. Anschließend ging es wieder feiern. Das sollte ein Abend
werden. In dem Club vom Vorabend mit Live Musik lächelte mich ein
Mädel an und zog mich auf die Tanzfläche. Ich hatte richtig Lust
mal wieder zu tanzen und hatte meinen Spaß. Als der Song vorbei war
stellte ich mich vor bedankte mich für den Tanz und ging zurück zur
Gruppe. Bis dahin war ja alles in Ordnung. Was ich nicht ahnen konnte
das die „leicht“ angetrunken Neuseeländerin mich zu den nächsten
10 Songs immer wieder in Beschlag nahm. Alles bitten und betteln in
Richtung meiner Mädels half nichts. Ich fürchtete um meine
Gesundheit, schließlich tanzte ich Barfuß und sie mit Highheels und
die Dutschies amüsierten sich köstlich. Es gab kein entkommen. Als
wir uns dann in Richtung des nächsten Clubs aufmachten, war ich der
erste der vor der Tür war, immer mit der Angst im Nacken sie könnte
mir folgen. Was für eine Nacht... ich hätte mich an deren Stelle
wohl auch rausgehalten und mich amüsiert. Lustig war es schon. Der
darauf folgende Tag war unser letzter gemeinsamer Tag in Queenstown,
wir bestiegen den Mount Queenstown... waren ja schließlich lange
nicht mehr gewandert. Ich für meinen Teil hatte mir den Big Al
Furgburger verdient. 500 gr saftiges Fleisch, Bacon, zwei Eier und
Salat – dazu Pommes. Alter Schwede, was ein Ding. Wir aßen unsere
Monster beim gemütlichen miteinander am See. Danach machte ich
zusammen mit Alice meine ersten Gehversuche auf einer Slagline. Es
dauerte eine gute Stunde, bis ich meine ersten drei Schritte hin
bekam. Ich war so stolz. Hätte nicht gedacht, dass es so schwierig
ist die Balance zu halten. (Ich bin mir sicher ich werde meine
Fertigkeiten im Sommer am See weiter ausbauen. Naja was soll ich
sagen, es war unser letzter Abend und das mussten wir natürlich
feiern. Karaokoe stand auf dem Programm und ja ich habe – nennen
wir es versucht zu singen. Evelien und ich versuchten uns an dem One
Direction Klassiker „Thats what makes you beautiful“. Eine
grandiose Stadt mit klasse Atmosphäre. Am nächsten Tag, begann ein
neuer Versuch per Anhalter zu fahren.
Donnerstag, 13. März 2014
Sonntag, 9. März 2014
Te Anau
Te Anau der Ausgangspunkt zu den
Milford und den Doubtful sounds. Im Hostel trafen wir Anne wieder,
die mit uns das Tangarura Crossing gemacht hatte. Sie gehörte
eigentlich zur Gruppe hatte aber einen strafferen Zeitplan, da sie
früher die Insel verließ und schloß sich daher einer anderen
Gruppe an. Es war schön Sie wieder zu sehen, übrigens das zweite
mal nach Franz Joseph. Die 120 km Straße zu den Milford Sounds zählt
zu den 10 schönsten Strecken der Welt sagt der Lonely Planet und der
sollte es wissen. Ich war ein wenig skeptisch ob die wunderschönen
Wege die ich bisher gesehen hatte noch zu toppen seien. Die Straße
war es Wert, da all die verschiedenen Landschaftsbilder die ich an
verschiedenen Orten vorher schon gesehen hatte auf diesem Weg
zusammen vorkamen. Es war als würde man alle 15 Minuten in eine
anderen Welt eintauchen. Auf gelbe Felder folgten Gerölllandschaften
mit kleinen Flüssen und Wasserfällen die von den massiven Bergen
herab fielen. Darauf folgten Urwald-ähnliche Wälder bevor die
mosntrösen Berge mit ihren weißen Gipfeln auftauchten. Diese
passierten wir durch einen Tunnel um die vor uns liegende Serpentinen
zu erblicken. Angekommen am Ende dieses Wunders von Mutter Erde
erstreckten sich die Milford Sounds. Von einem kleinen Hafen
operierten fünf verschiedene Anbieter. Eigentlich wollte wir die
Tour nicht machen, da Feline uns davon abgeraten hat. Evlien, Liset
und meine Wenigkeit entschieden sich dann aber dafür unsere eigenen
Erfahrung mit diesem Fjord zu machen. Andy fuhr per Anhalter gut 60
km zurück um dort einen weiteren Wanderweg zu begehen. Wir sammelten
ihn dort später auf unserem Rückweg auf. Die nächste Bootstour
startete in gut einer Stunde, was mir noch genug Zeit gab einen Teil
des Superbowl mit zu bekommen ;-) War ja ziemlich einseitig dieses
Jahr. (und ich musste nicht mitten in der Nacht aufstehen um dann für
gut zwei Stunden ein dunkles Stadion zu betrachten wie beim letzten
mal) Wir fuhren durch diese wiedermal beeindruckende Landschaft, ich
weiß ich wiederhole mich... ist aber so! Die Sonne schien und es war
ein toller Tag, dies änderte sich abrupt als wir einen kurzen
Abstecher hinaus aufs offene See machten. Die Wolken konnten die gut
1.500 m hohe Bergwand nicht überwinden und hingen quasi fest.
Dadurch ergab sich ein komplett anderes Wetter als wir diese Grenze
passierten. Es regnete und war gute 10 Grad kälter. Als wir uns auf
den Weg zurück in die Sounds machten sahen wir wie sich die
Sonnenstrahlen förmlich durch den Mix aus Dunst, Nebel und Regen
pressten. Zwei verschiedene Klimazonen in fünf Minuten. Allein dafür
war es schon Wert die Tour zu machen. Auf einer Seite befand sich ein
kleiner Wasserfall, wie wir dachten. Es ist einfach super schwer
Höhen einzuschätzen in den Sounds. Die Berge sind bis zu 1.600 m
hoch, da wirkt alles erstmal klein. Als wir dann näher kamen
erkannten wir ziemlich schnell unseren Fehler und wurden vom Captain
über die Außenlautsprecher auch bestätigt. Dieser „kleine“
Wasserfall war stolze 145m hoch und soll jedem Glück bringen der
eine Fontäne von ihm ab bekam. An diesem Tag war ich sehr glücklich.
Schließlich ergab sich noch der Zufall, dass ein Reiseführer aus
Deutschland den ich mal wieder zufällig traf (glück) uns Tipps für
die letzten paar Tage gab, nachdem wir das Auto in Queenstown abgeben
mussten. Auf dem Rückweg sammelten wir Andy ein und es ging zurück
zum Hostel. Dieses mal blieben wir tatsächlich zwei Tage... naja
nicht wirklich... Liset blieb in Te Anau und für Andy, Evelien und
mich ging es in Richtung Manapouri um von dort die Doubtful Sounds
Cruise zu starten. Wir nahmen unseren ersten Anhalter mit, wir hatten
ja einen Platz frei im Auto. Sing juj je aus China war schon ein paar
Monate in Neuseeland und arbeitete auf verschiedenen Farmen und
reiste, wie eine Vielzahl der Neuseelandreisenden.
Die Doubtful Sondstour sollte die beste
und teuerste Tour werden die ich in Neuseeland gemacht habe. Sie war
die vollen 337,5 $ wert. Zum einen weil es eine super schöne Tour
war. Die mit einer Überfahrt über einen See begann um dann mit dem
Bus zu den Doubtful Sounds zu gelangen. Dort wurden wir von unserem
Schiff aufgenommen. Die Crew bestand aus 9 Mitgliedern, die für
alles gemeinsam zuständig waren. So räumte der Captain am Abend die
Tische mit ab und half beim einlassen der Kanus am nächsten Tag.
Eine sehr familiäre Atmosphäre. Zur Stärkung gab es erstmal
frische Blaubeermuffins. Der Captain lud danach dazu ein ihm beim
navigieren über die Schulter zu schauen und ein Pläuschchen zu
halten. Wir sahen Delphine am ersten Tag und fuhren die kompletten
Sounds entlang, die ungefähr fünf mal die Größe der Milford
Sounds haben. Auf dem offenen Meer angekommen sahen wir mal wieder
diese faul herum liegenden Seelöwen. Anschließend fuhren wir in
einen Seitenarm um dort zu ankern. Einer gut 1,5 stündigen Kanutour
folgte eine Abkühlung im kühlen (eher kalten) Nass. Es sprach mal
wieder für die lockere Art, dass sich einer der Crewmitglieder
spontan dazu entschied mit ins Wasser zu springen. Anschließend gab
es ein Buffet und was für eins. Ich bin mir sicher, dass ich an
diesem Abend für mindestens 150$ gegessen habe. (wenn ich das in
einem Restaurant bestellt hätte) Einfach alles war Extraklasse, von
den zwei verschiedenen Braten über die Salate, das Curry die
Süßkartoffeln, die acht unterschiedlichen, teilweise
selbstgemachten Soßen bis zum fantastischen Nachtisch. Vier
verschiedenen Kuchen, eine Käseplatte und einen Übervollen Magen
später hatte ich schon heimlich den Knopf an meiner Hose geöffnet.
Ich war mehr als voll, eigentlich war ich das schon vor dem
Nachtisch, mein Magen ächzte und mein Kopf schoss die Endorphine nur
so heraus.
Nach einer Filmvorführung über die
Region und die verschiedenen Tierarten genoss ich mit Colet für eine
Weile die Dunkelheit und die Sterne bevor ich ins Bett rollte.
Um sieben Uhr stand das
Frühstücksbuffet an. Es war kein Problem aufzuwachen, dass hatte
der Kapitän schon am Vorabend angekündigt. Er ließ die Motoren
gegen 6:30 Uhr an um den Rückweg an zu treten. Das Buffet war
wiedereinmal Klasse. Frische Croissants, Müsli, Brot, Aufschnitt...
Ich hatte mich gut erholt und konnte wieder voll zu schlagen, als
Backpacker in Neuseeland lässt man nichts verkommen, dafür ist es
einfach viel zu teuer. Uns erwartete zum krönenden Abschluss die
Sounds of silence. Wir fuhren in einen Seitenarm, die Motoren
verstummten und wir lauschten der Geräuschkulisse. Die Wasserfälle,
die verschiedenen Vögel und der Wind wurden lauter und kamen richtig
zur Geltung. Auf dem Rückweg freundete ich mich dann mit Samuel an.
Netter Typ und schon fast fünf. Ich sah den erleichterten
Gesichtsausdruck in den Gesichtern seiner Eltern, dass Samuel sich
mit wem anders beschäftigte und ich hatte Spaß seine Fragen zu
beantworten und mit ihm übers Schiff zu jagen. Vielleicht weil ich
wusste ich kann ihn wieder abgeben ;-) Zurück im Hostel in Te Anau
gab es die nächste freudige Überraschung... Alice hatte eingechekt.
Immer wieder eine Freude alte Freunde zu treffen. Wir ließen den
Abend mit Eiscreme vor dem Fernseher ausklingen. Snatch ist so viel
besser in Originalvertonung. Brad Pitt ist der Hammer!
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