Donnerstag, 13. März 2014

Queenstown

In Queenstown angekommen löste sich die Hardcore Family auf. Evelien, Liset und Ich bezogen ein Hostel und Andy ein anderes. Ich will jetzt nicht weiter darauf eingehen, aber es passte einfach nicht. Am Tag unserer Ankunft wurde der Waitangi day gefeiert, sowas wie der Nationalfeiertag der Kiwis. Open Air Musik, inklusive Hakka Aufführung im Park am See bei 35 Grad kaltem Bier und Fergburger. Könnte schlechter starten in Queenstown. Endlich mal Sommerwetter im bisher eher kühlen (20 Grad) Neuseeland. Aber ich will mich nicht beschweren, schließlich waren die kühlen Temperaturen, mal abgesehen vom Regen, ausgezeichnet zum Wandern. Für meinen Aufenthalt in Queenstown hatte ich mir einiges vorgenommen. Zunächst ging es am nächsten Tag an den Strand und Abends wurde in Lisets 25 Geburtstag hinein gefeiert. Es wurde spät und feucht und lustig. War mir nur Recht, ich musste ja nicht am nächsten Tag aus einem Flugzeug springen wie Liset. Ich hatte nur nen paar Liegestütze zu machen, wegen so ner kleiner Nominierung. Vielen Dank Norman! Liset hatte ihren Sprung in Wanaka gebucht, da er dort günstiger war. Sie war reichlich aufgeregt und ich begleitete Sie zum Abholpunkt. Als der Shuttlefahrer fragte ob ich mitkommen will, zögerte ich nicht lange. Konnte das arme Ding ja nicht alleine lassen. Schließlich wusste ich ja aus eigener Erfahrung wie sich die Vorsprungphase anfühlt ;-) Im Minivan platz genommen wartete unser Fahrer mit allerlei Fachkenntnis rund um Queenstown auf. Er beschrieb alle möglich Drehorte von Herr der Ringe und sonstige Sehenswürdigkeiten. Die Fahrt sollte eigentlich eine Stunde dauern. Daraus wurde nichts. Auf der einzigen Straße zwischen Queenstown und Wanaka liefen wir nach gut einer halben Stunde auf einen babyblauen Mietwagen mit Asiaten an Board auf. Ich hätte darauf geschworen, dass die Fahrerin betrunken war. Sie fuhr Schlangenlinien, in der Kurve in den Gegenverkehr und verließ zeitweise mit beiden Rädern die Straße, nur um anschließend ruckartig gegen zu lenken. Unser Fahrer war zunächst amüsiert und fürchtete dann doch um das Leib und Leben aller anderen Straßenverkehrsteilnehmer. Er rief die Polizei an und folgte dem Auto bis nach Wanaka während er am Telefon wie ein Radiomoderator beschrieb was für gefährliche Manöver die Asiatin ausführte. Drei bis viermal war es richtig knapp (gopro Video folgt ;-)) Als der Mietwagen dann endlich in einer Parkbucht abgestellt war und die Polizei hinter uns auftauchte hatte der Spuk ein Ende. Der Polizist hätte sich zu gern mein Video angeschaut, doch leider funktionierte der Verbindungsaufbau zu meinem Handy nicht. Die ganze Verfolgungsjagd kostete uns gut eine Stunde, hat aber Spaß gemacht. Der Skydive war dann relativ schnell vorüber. Rauf, raus, runter... fertig. Zurück in Queenstown, diesmal zügiger, machten wir uns fertig zum Essen gehen. In einem vom Hostel empfohlenen Restaurant gab es dem Anlass entsprechend Steak und Rotwein. Anschließend ging es wieder feiern. Das sollte ein Abend werden. In dem Club vom Vorabend mit Live Musik lächelte mich ein Mädel an und zog mich auf die Tanzfläche. Ich hatte richtig Lust mal wieder zu tanzen und hatte meinen Spaß. Als der Song vorbei war stellte ich mich vor bedankte mich für den Tanz und ging zurück zur Gruppe. Bis dahin war ja alles in Ordnung. Was ich nicht ahnen konnte das die „leicht“ angetrunken Neuseeländerin mich zu den nächsten 10 Songs immer wieder in Beschlag nahm. Alles bitten und betteln in Richtung meiner Mädels half nichts. Ich fürchtete um meine Gesundheit, schließlich tanzte ich Barfuß und sie mit Highheels und die Dutschies amüsierten sich köstlich. Es gab kein entkommen. Als wir uns dann in Richtung des nächsten Clubs aufmachten, war ich der erste der vor der Tür war, immer mit der Angst im Nacken sie könnte mir folgen. Was für eine Nacht... ich hätte mich an deren Stelle wohl auch rausgehalten und mich amüsiert. Lustig war es schon. Der darauf folgende Tag war unser letzter gemeinsamer Tag in Queenstown, wir bestiegen den Mount Queenstown... waren ja schließlich lange nicht mehr gewandert. Ich für meinen Teil hatte mir den Big Al Furgburger verdient. 500 gr saftiges Fleisch, Bacon, zwei Eier und Salat – dazu Pommes. Alter Schwede, was ein Ding. Wir aßen unsere Monster beim gemütlichen miteinander am See. Danach machte ich zusammen mit Alice meine ersten Gehversuche auf einer Slagline. Es dauerte eine gute Stunde, bis ich meine ersten drei Schritte hin bekam. Ich war so stolz. Hätte nicht gedacht, dass es so schwierig ist die Balance zu halten. (Ich bin mir sicher ich werde meine Fertigkeiten im Sommer am See weiter ausbauen. Naja was soll ich sagen, es war unser letzter Abend und das mussten wir natürlich feiern. Karaokoe stand auf dem Programm und ja ich habe – nennen wir es versucht zu singen. Evelien und ich versuchten uns an dem One Direction Klassiker „Thats what makes you beautiful“. Eine grandiose Stadt mit klasse Atmosphäre. Am nächsten Tag, begann ein neuer Versuch per Anhalter zu fahren.





























Sonntag, 9. März 2014

Te Anau

Te Anau der Ausgangspunkt zu den Milford und den Doubtful sounds. Im Hostel trafen wir Anne wieder, die mit uns das Tangarura Crossing gemacht hatte. Sie gehörte eigentlich zur Gruppe hatte aber einen strafferen Zeitplan, da sie früher die Insel verließ und schloß sich daher einer anderen Gruppe an. Es war schön Sie wieder zu sehen, übrigens das zweite mal nach Franz Joseph. Die 120 km Straße zu den Milford Sounds zählt zu den 10 schönsten Strecken der Welt sagt der Lonely Planet und der sollte es wissen. Ich war ein wenig skeptisch ob die wunderschönen Wege die ich bisher gesehen hatte noch zu toppen seien. Die Straße war es Wert, da all die verschiedenen Landschaftsbilder die ich an verschiedenen Orten vorher schon gesehen hatte auf diesem Weg zusammen vorkamen. Es war als würde man alle 15 Minuten in eine anderen Welt eintauchen. Auf gelbe Felder folgten Gerölllandschaften mit kleinen Flüssen und Wasserfällen die von den massiven Bergen herab fielen. Darauf folgten Urwald-ähnliche Wälder bevor die mosntrösen Berge mit ihren weißen Gipfeln auftauchten. Diese passierten wir durch einen Tunnel um die vor uns liegende Serpentinen zu erblicken. Angekommen am Ende dieses Wunders von Mutter Erde erstreckten sich die Milford Sounds. Von einem kleinen Hafen operierten fünf verschiedene Anbieter. Eigentlich wollte wir die Tour nicht machen, da Feline uns davon abgeraten hat. Evlien, Liset und meine Wenigkeit entschieden sich dann aber dafür unsere eigenen Erfahrung mit diesem Fjord zu machen. Andy fuhr per Anhalter gut 60 km zurück um dort einen weiteren Wanderweg zu begehen. Wir sammelten ihn dort später auf unserem Rückweg auf. Die nächste Bootstour startete in gut einer Stunde, was mir noch genug Zeit gab einen Teil des Superbowl mit zu bekommen ;-) War ja ziemlich einseitig dieses Jahr. (und ich musste nicht mitten in der Nacht aufstehen um dann für gut zwei Stunden ein dunkles Stadion zu betrachten wie beim letzten mal) Wir fuhren durch diese wiedermal beeindruckende Landschaft, ich weiß ich wiederhole mich... ist aber so! Die Sonne schien und es war ein toller Tag, dies änderte sich abrupt als wir einen kurzen Abstecher hinaus aufs offene See machten. Die Wolken konnten die gut 1.500 m hohe Bergwand nicht überwinden und hingen quasi fest. Dadurch ergab sich ein komplett anderes Wetter als wir diese Grenze passierten. Es regnete und war gute 10 Grad kälter. Als wir uns auf den Weg zurück in die Sounds machten sahen wir wie sich die Sonnenstrahlen förmlich durch den Mix aus Dunst, Nebel und Regen pressten. Zwei verschiedene Klimazonen in fünf Minuten. Allein dafür war es schon Wert die Tour zu machen. Auf einer Seite befand sich ein kleiner Wasserfall, wie wir dachten. Es ist einfach super schwer Höhen einzuschätzen in den Sounds. Die Berge sind bis zu 1.600 m hoch, da wirkt alles erstmal klein. Als wir dann näher kamen erkannten wir ziemlich schnell unseren Fehler und wurden vom Captain über die Außenlautsprecher auch bestätigt. Dieser „kleine“ Wasserfall war stolze 145m hoch und soll jedem Glück bringen der eine Fontäne von ihm ab bekam. An diesem Tag war ich sehr glücklich. Schließlich ergab sich noch der Zufall, dass ein Reiseführer aus Deutschland den ich mal wieder zufällig traf (glück) uns Tipps für die letzten paar Tage gab, nachdem wir das Auto in Queenstown abgeben mussten. Auf dem Rückweg sammelten wir Andy ein und es ging zurück zum Hostel. Dieses mal blieben wir tatsächlich zwei Tage... naja nicht wirklich... Liset blieb in Te Anau und für Andy, Evelien und mich ging es in Richtung Manapouri um von dort die Doubtful Sounds Cruise zu starten. Wir nahmen unseren ersten Anhalter mit, wir hatten ja einen Platz frei im Auto. Sing juj je aus China war schon ein paar Monate in Neuseeland und arbeitete auf verschiedenen Farmen und reiste, wie eine Vielzahl der Neuseelandreisenden.
Die Doubtful Sondstour sollte die beste und teuerste Tour werden die ich in Neuseeland gemacht habe. Sie war die vollen 337,5 $ wert. Zum einen weil es eine super schöne Tour war. Die mit einer Überfahrt über einen See begann um dann mit dem Bus zu den Doubtful Sounds zu gelangen. Dort wurden wir von unserem Schiff aufgenommen. Die Crew bestand aus 9 Mitgliedern, die für alles gemeinsam zuständig waren. So räumte der Captain am Abend die Tische mit ab und half beim einlassen der Kanus am nächsten Tag. Eine sehr familiäre Atmosphäre. Zur Stärkung gab es erstmal frische Blaubeermuffins. Der Captain lud danach dazu ein ihm beim navigieren über die Schulter zu schauen und ein Pläuschchen zu halten. Wir sahen Delphine am ersten Tag und fuhren die kompletten Sounds entlang, die ungefähr fünf mal die Größe der Milford Sounds haben. Auf dem offenen Meer angekommen sahen wir mal wieder diese faul herum liegenden Seelöwen. Anschließend fuhren wir in einen Seitenarm um dort zu ankern. Einer gut 1,5 stündigen Kanutour folgte eine Abkühlung im kühlen (eher kalten) Nass. Es sprach mal wieder für die lockere Art, dass sich einer der Crewmitglieder spontan dazu entschied mit ins Wasser zu springen. Anschließend gab es ein Buffet und was für eins. Ich bin mir sicher, dass ich an diesem Abend für mindestens 150$ gegessen habe. (wenn ich das in einem Restaurant bestellt hätte) Einfach alles war Extraklasse, von den zwei verschiedenen Braten über die Salate, das Curry die Süßkartoffeln, die acht unterschiedlichen, teilweise selbstgemachten Soßen bis zum fantastischen Nachtisch. Vier verschiedenen Kuchen, eine Käseplatte und einen Übervollen Magen später hatte ich schon heimlich den Knopf an meiner Hose geöffnet. Ich war mehr als voll, eigentlich war ich das schon vor dem Nachtisch, mein Magen ächzte und mein Kopf schoss die Endorphine nur so heraus.
Nach einer Filmvorführung über die Region und die verschiedenen Tierarten genoss ich mit Colet für eine Weile die Dunkelheit und die Sterne bevor ich ins Bett rollte.
Um sieben Uhr stand das Frühstücksbuffet an. Es war kein Problem aufzuwachen, dass hatte der Kapitän schon am Vorabend angekündigt. Er ließ die Motoren gegen 6:30 Uhr an um den Rückweg an zu treten. Das Buffet war wiedereinmal Klasse. Frische Croissants, Müsli, Brot, Aufschnitt... Ich hatte mich gut erholt und konnte wieder voll zu schlagen, als Backpacker in Neuseeland lässt man nichts verkommen, dafür ist es einfach viel zu teuer. Uns erwartete zum krönenden Abschluss die Sounds of silence. Wir fuhren in einen Seitenarm, die Motoren verstummten und wir lauschten der Geräuschkulisse. Die Wasserfälle, die verschiedenen Vögel und der Wind wurden lauter und kamen richtig zur Geltung. Auf dem Rückweg freundete ich mich dann mit Samuel an. Netter Typ und schon fast fünf. Ich sah den erleichterten Gesichtsausdruck in den Gesichtern seiner Eltern, dass Samuel sich mit wem anders beschäftigte und ich hatte Spaß seine Fragen zu beantworten und mit ihm übers Schiff zu jagen. Vielleicht weil ich wusste ich kann ihn wieder abgeben ;-) Zurück im Hostel in Te Anau gab es die nächste freudige Überraschung... Alice hatte eingechekt. Immer wieder eine Freude alte Freunde zu treffen. Wir ließen den Abend mit Eiscreme vor dem Fernseher ausklingen. Snatch ist so viel besser in Originalvertonung. Brad Pitt ist der Hammer!